Bautyp

Hallen

Ort

Waldenburg, Deutschland

Baujahr

2020

Bauherr

SWG Schraubenwerk Gaisbach GmbH

Architekt

HK Architekten Herrmann Kaufmann + Partner ZT GmbH

Bildquelle: HK Architekten
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Bildquelle: HK Architekten
Bildquelle: HK Architekten
Bildquelle: HK Architekten
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Bildquelle: HK Architekten
Bildquelle: Marc Lins

Ein Bauwerk der besonderen Art entstand im Gewerbepark Hohenlohe an der Autobahn A6: Hier hat die SWG Schraubenwerk Gaisbach GmbH – Geschäftsbereich Produktion auf einer Fläche von 11.000 Quadratmetern eine Produktionshalle mit gigantischen Abmessungen gebaut. Fast 97 auf 114 Meter groß und mit einer Höhe von rund 12 Metern entstand sie auf dem Firmengelände. Knapp 1.700 m³ Holz wurden verarbeitet, davon 420 m³ des innovativen Baustoffs BauBuche. Dieser wird vorrangig für die Zwei-Feldträger in Fachwerkausführung eingesetzt. Mit einer Spannweite von bis zu 82 Metern und nur einer Mittelstütze zeigt die BauBuche ihre Qualität. Der moderne Hallenbau gliedert sich in ca. 20% Lagerflächen und 70% Fertigungs- und Logistikbereich. Daran schließt sich ein dreigeschossiger Verwaltungsbau an, in dem Büros, Konferenzräume und Sanitäranlagen Platz finden. Zusätzlich dient eine Ausstellungsfläche dem Unternehmen dazu, Besuchern die hauseigenen Produkte in der Anwendung zu zeigen und so den Holzbau erlebbar zu machen. Eine Brücke verbindet den Verwaltungsbau mit der Halle.

Gebäudeensemble als Aushängeschild und Umweltbotschaft

Für das Dachtragwerk der fünfschiffigen Halle wurde ein besonderes Holz, speziell verklebtes Buchenholz (Buchen-Furnierschichtholz) - sogenannte BauBuche - gewählt. Die Halle gliedert sich in einen Fertigungs- und Logistikbereich, in einen Bereich für Werkzeug und Werkzeugbau sowie in Lagerflächen für Rohmaterial wie Draht etc. Überspannt wird das Ganze von einem Dach mit kammartiger Struktur, was für viel Tageslicht im Inneren sorgt. Die Materialwahl „Holz“ für das Tragwerk bzw. „Blech und Metall“ für die Fassade soll einerseits das Tätigkeitsfeld von SWG Produktion und die Einsatzgebiete der Schrauben für den Holz- und Metallbereich widerspiegeln. Andererseits stellte bei der Wahl des nachwachsenden Baustoffs die Nachhaltigkeit einen maßgebenden Aspekt dar: Durch den hohen Einsatz von Laub- und Nadelholz will das Unternehmen einen Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes leisten.

 

Wenige Stützen für maximale Flexibilität innerhalb der Halle

Um über lange Zeit eine hohe Flexibilität in der Produktion zu gewährleisten, galt es die Zahl der Stützen in der Halle auf ein Minimum zu reduzieren, woraus sich Spannweiten von bis zu 42 m ergeben haben. Unter diesen Bedingungen konnte der Entwurf, der ein filigranes Tragwerk vorsieht, nur mit dem hochtragfähigen Buchenholz-Werkstoff realisiert werden. Andere Baustoffe wie Spannbeton oder Stahl wären zu klobig, zu schwer und insgesamt zu teuer ausgefallen. Mit BauBuche ließ sich nicht nur der architektonische Entwurf optimal umsetzen, sondern auch die benötigte Holzmenge ressourcenschonend auf ein Minimum reduzieren. Insgesamt werden etwa 1.800 m³ Holz verbaut. Dies bedeutet eine CO2– Einsparung von rund 3.600 Tonnen gegenüber einer konventionellen Bauweise – bezogen auf eine Nutzungsdauer von 50 Jahren. Die Verwendung heimischer Hölzer hat schließlich noch den Effekt der lokalen Wertschöpfung. Mit der Vorfertigung, Anlieferung und Montage des Holzbaus hatte SWG Produktion die Firma Schlosser in Jagstzell beauftragt.

Bauen mit Holz neu gedacht

Eine Idee wird Wirklichkeit

YouTube Baudokumentation der SWG Halle